Leichter gesagt als getan: Bei einer Allergie soll man das auslösende Allergen nach Möglichkeit meiden. Das mag bei einer Allergie auf Tierhaare partiell noch funktionieren, bei einer Allergie auf Pollen ist dies jedoch unmöglich. Und gerade dieser Allergieauslöser ist in Deutschland am häufigsten verbreitet.
Laut Informationen des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen sind für 52 Prozent der Allergiker Gräserpollen problematisch, für 33 Prozent Baumpollen und für 27 Prozent Kräuterpollen. Schon eine leichte Brise transportiert diese Allergene bis zu 100 Kilometer weit. Mit einigen Verhaltensmaßnahmen kann jedoch jeder Pollenallergiker dazu beitragen, seine Beschwerden zu lindern. So empfehlen Experten, möglichst nur am frühen Morgen und nach längeren Regenphasen, wenn die Luft von Pollen gereinigt ist, zu lüften.
Am Schlafzimmerfenster kann zudem ein Pollenschutzgitter angebracht werden. Spezialfilter gibt es auch für Autos. Wenn die Wohnung verlassen wird, sollten eine Sonnenbrille mit Seitenschutz und eine Kopfbedeckung gewählt werden, um den Kontakt mit Pollen zu reduzieren. Nach dem Aufenthalt im Freien empfiehlt es sich, die Kleidung zu wechseln und vor dem Zubettgehen sollten die Haare ausgespült werden.
Helfen diese Maßnahmen nicht, um in der Pollensaison eine halbwegs erträgliche Lebensqualität zu erreichen, sollten Allergiker einen Allergologen aufsuchen. Eine ursächliche Therapie gegen Gräser- und Roggenpollen, die eine Erfolgsquote von rund 80 Prozent hat, kann heute auch während der Pollensaison gestartet werden. Während eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Spritzen nur außerhalb der Saison begonnen werden kann, ist eine kausale Behandlung mit Gräser-Impf-Tabletten (z. B. Grazax) jederzeit möglich. Darauf weist Prof. Karl-Christian Bergmann vom Allergie-Zentrum der Charité Universitätsmedizin in Berlin hin.
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